08. März – Weltfrauentag

Ein Teil diesen Gedenktages beschämt mich. Es ist der Teil, der mir zeigt, dass es diesen Tag braucht, um die Problematik von Ungleichheit und Gewalt gegen Frauen „aus der Versenkung“ zu holen.

Wenn ich so in meine persönliche Historie schaue, dann muss ich feststellen, dass ich viel frauenfeindliche Gesinnung in die Wiege gelegt bekommen habe. So, wie wahrscheinlich ein Großteil aus meiner Generation. Abfällige/ anzügliche/ zotige Bemerkungen, frauenfeindliche Witze. „Erobert“, dann „aussortiert, ersetzt, entsorgt, weggeworfen,.“Neue Trophäen“ gesucht/ besorgt/ entsorgt…

Das gehörte zu „Mann-Werdung“, zum Erwachsen werden (ich bin Jahrgang 1961). Wer es nicht so toll getrieben hat, musste zumindest so tun, als Ob. Andernfalls war er ein „Weich-Ei“, hatte keinen Platz unter den vermeintlich „harten Kerlen“. Gesellschaftlich anerkannt war ein solches Verhalten, subtil gefordert, wenn man als junger Erwachsener versucht hat, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Mit dieser Bürde laufe ich jetzt herum. Und immer wieder passiert es mir, dass ich Sprüche witzig finde, die es nun wirklich nicht sind. Konditionierung sticht Aufmerksamkeit.

Soweit, so schlecht. Eine Dauerbaustelle für 365 Tage im Jahr, nicht nur für den 08. März.